Red Hat Enterprise Linux 5.4

Release Notes

Release Notes für alle Architekturen.

Red Hat Engineering Content Services

Rechtlicher Hinweis

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Zusammenfassung
1. Juli 2009
Dieses Dokument enthält die Release Notes für Red Hat Enterprise Linux 5.4.

1. Virtualisierungs-Updates
2. Clustering-Updates
2.1. "Fencing"-Verbesserungen
3. Networking-Updates
4. Updates zu Dateisystemen
5. Desktop-Updates
5.1. "Advanced Linux Sound"-Architektur
5.2. Graphik-Treiber
5.3. Laptop-Support
6. Tools Updates
7. Architekturspezifischer Support
7.1. i386
7.2. x86_64
7.3. PPC
7.4. s390
8. Kernel-Updates
8.1. Allgemeiner Kernel Feature Support
8.2. Allgemeiner Plattform-Support
8.3. Treiber-Updates
9. Technologievorschauen
A. Änderungsverzeichnis
Dieses Dokument enthält die Release Notes für die Red Hat Enterprise Linux 5.4 (kernel-2.6.18-154.EL) Produktfamilie, einschließlich:
  • Red Hat Enterprise Linux 5 Advanced Platform for x86, AMD64/Intel® 64, Itanium Processor Family, System p und System z
  • Red Hat Enterprise Linux 5 Server für x86, AMD64/Intel® 64, Itanium Processor Family, System p und System z
  • Red Hat Enterprise Linux 5 Desktop für x86 und AMD64/Intel®
Die Release Notes bieten eine hohe Abdeckung im Hinblick auf Verbesserungen und Hinzufügungen bei Red Hat Enterprise Linux 5.4.

Anmerkung

Das Format der Release-Dokumentation wurde für Red Hat Enterprise Linux 5.4 verändert. Die Release Notes enthalten jetzt einen Überblick über wichtige Aktualisierungen von Features, Fehlerbehebungen sowie Technologievorschauen. Dasneue Dokument mit Technischen Anmerkungen behandelt alle aktualisierten Pakete, bekannte Probleme und Technologievorschauen.

1. Virtualisierungs-Updates

Red Hat Enterprise Linux 5.4 enthält jetzt kompletten Support für den Kernel-basierten Virtual Machine (KVM) Hypervisor bei x86_64 basierten Architekturen. KVM ist im Linux-Kernel integriert, so dass eine Virtualisierungsplattform geschaffen wird, die die Red Hat Enterprise Linuxeigenen Vorteile wie Stabilität, Features sowie Hardware-Support nutzt.Virtualisierung unter Verwendung des KVM-Hypervisor wird von einer breit gefächerten Palette an Gastbetriebssystemen unterstützt, darunter:
  • Red Hat Enterprise Linux 3
  • Red Hat Enterprise Linux 4
  • Red Hat Enterprise Linux 5
  • Windows XP
  • Windows Server 2003
  • Windows Server 2008

Wichtig

Xen-basierte Virtualisierung wird vollständig unterstützt. Jedoch benötigt Xen-basierte Virtualisierung eine andere Kernel-Version, um zu funktionieren. Der KVM-Hypervisor kann nur mit dem regulären (nicht-Xen) Kernel verwendet werden.

Warnung

Während Xen und KVM innerhalb desselben Systems installiert sein können, ist die standardmäßige Netzwerkkonfiguration unterschiedlich. Benutzern wird dringend empfohlen, nur einen Hypervisor in einem System zu installieren.

Anmerkung

Xen ist der standardmäßige mit Red Hat Enterprise Linux gelieferte Hypervisor . Alle solche Standardkonfigurationseinstellungen sind für die Verwendung mit dem Xen-Hypervisor zugeschnitten. Einzelheiten zur Konfiguration eines Systems für KVM finden Sie im Virtualisierungshandbuch.
Virtualisierung mittels KVM gestattet sowohl 32-Bit als auch 64-Bit Versionen von Gastbetriebssystemen ohne Modifikationen zu laufen. Paravirtualisierte Disk- und Netzwerk-Treiber sind zur Verbesserung der I/O-Performance ebenfalls in Red Hat Enterprise Linux 5.4 enthalten. Alle libvirt-basierten Tools (d.h. virsh, virt-install und virt-manager) wurden ebenfalls aktualisiert und bieten Support für KVM.
USB-Passthrough mit dem KVM-Hypervisor ist in der 5.4 Release eine Technologievorschau.
Aufgrund der Behebung verschiedener Probleme wie: save/restore, "live migration" und "core dumps" gelten Xen-basierte 32 Bit paravirtualisierte Guests auf x86_64 Hosts nicht mehr als Technologievorschau, sondern werden durch Red Hat Enterprise Linux 5.4 voll unterstützt.
Das etherboot-Paket wurde diesem Update hinzugefügt, wodurch nun die Möglichkeit besteht, mittels Preboot eXecution Environment (PXE) virtuelle Maschinen von Guests zu booten. Dies erfolgt vor dem Laden des OS, und manchmal besitzt das OS keine Kenntnis davon, dass es durch PXE gebootet wurde. Support für etherboot ist beschränkt auf die Nutzung im Rahmen des KVM-Kontexts.
Die qspice-Pakete wurden Red Hat Enterprise Linux 5.4 hinzugefügt, um das Spice Protocol in qemu-kvm-basierten virtuellen Maschinen zu unterstützen. qspice enthält sowohl Client als auch Server und Web-Browser Plugin-Komponenten. Jedoch wird nur der qspice-Server im qspice-libs package voll unterstützt. Der qspice-Client (bereitgestellt durch das qspice-Paket) und qspice mozilla-Plugin (bereitgestellt durch das qspice-mozilla-Paket) sind beide als Technologievorschau enthalten. Das qspice-libs-Paket enthält die Server-Implementierung, die in Verbindung mit qemu-kvm verwendet wird und wird daher vollständig unterstützt. Allerdings existiert in Red Hat Enterprise Linux 5.4 kein libvirt-Support für das spice protocol; die einzig unterstützte Verwendung von spice in Red Hat Enterprise Linux 5.4 ist mittels Verwendung des Red Hat Enterprise Virtualisierungsprodukts.

2. Clustering-Updates

Bei Clustern handelt es sich um mehrere Computer (Nodes, auch: Knoten) die zusammenarbeiten, um die Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit kritischer Produktionsdienste zu erhöhen.
Alle Updates zum Thema Clustering in Red Hat Enterprise Linux 5.4 sind in den Technischen Anmerkungen ("Technical Notes") aufgeführt. Weitere Informationen zum Clustering in Red Hat Enterprise Linux ist in den Cluster Suite Übersicht- und den Cluster Administration-Dokumenten verfügbar.
Es wurde ein Upgrade an den Cluster Suite Tools vorgenommen, so dass diese "automatic Hypervisor Detection" unterstützen. Die Ausführung der Cluster-Suite zusammen mit dem KVM-Hypervisor gilt jedoch als Technologievorschau.
OpenAIS bietet jetzt Broadcast-Netzwerkkommunikation zusätzlich zu Multicast. Diese Funktionalität gilt als Technologievorschau für den eigenständigen Gebrauch von OpenAIS und mit der Cluster Suite. Beachten Sie jedoch, dass die Funktionalität zur Konfiguration von OpenAIS zur Verwendung von Boadcast in den Cluster Management Tools nicht integriert ist und manuell konfiguriert werden muss.

Anmerkung

SELinux im "Enforcing"-Modus wird mit der Cluster Suite nicht unterstützt; "Permissive"- oder "Disabled"-Modi müssen verwendet werden. Die Verwendung der Cluster Suite direkt auf der Hardware von PPC-Systemen ("bare metal") wird nicht unterstützt. Guests, bei denen Cluster Suite auf VMWare ESX Hosts unter Verwendung von sing fence_vmware läuft, gelten als Technologievorschau. Das Betreiben von Cluster Suite in Guests auf VMWare ESX Hosts, die durch Virtual Center gemanagt werden, wird nicht unterstützt.
Die Verwendung gemischter Cluster-Architekturen mit Cluster Suite wird nicht unterstützt. Alle Nodes im Cluster müssen dieselbe Architektur besitzen. Für die Cluster Suite werden x86_64, x86 und ia64 als dieselbe Architektur angesehen, so dass die Ausführung von Clustern mit Kombinationen dieser Architekturen unterstützt wird.

2.1. "Fencing"-Verbesserungen

Bei "Fencing" handelt es sich um die Abschaltung eines Nodes vom geteilten Speicher des Clusters. "Fencing" trennt I/O vom geteilten Speicher ab, so dass Datenintegrität gewährleistet ist.
Bei Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurde "Fencing"-Support bei Power Systemen als Technologievorschau für mittels Hardware Management Console (HMC) gemanagte IBM Logical Partition (LPAR) Instanzen (BZ#485700)hinzugefügt. Auch "Fencing"-Support wurde als Technologievorschau für Cisco MDS 9124 & Cisco MDS 9134 Multilayer Fabric Switches (BZ#480836). hinzugefügt.
Der fence_virsh "Fence"-Agent wird in dieser Release von Red Hat Enterprise Linux als Technologievorschau bereitgestellt. fence_virsh bietet einem Gast (als ein domU laufend) mittels libvirt-Protokoll die Möglichkeit des "Fencing" eines anderen. Da jedoch fence_virsh nicht in der Cluster-Suite integriert ist, wird es nicht als "Fence"-Agent in dieser Umgebung unterstützt.
Desweiteren wurden folgende neue Artikel zum Thema "Fencing" in der Red Hat Knowledge Base veröffentlicht:

3. Networking-Updates

Mit diesem Update wurde der Generic Receive Offload (GRO) Support in sowohl dem Kernel als auch der Userspace-Applikation ethtool implemetiert.((BZ#499347)) Das GRO-System erhöht die Performance von eingehenden Netzwerkverbindungen durch Reduzierung der durch die Central Processing Unit (CPU) getätigten Bearbeitungsmenge. GRO implementiert dieselbe Technik wie das Large Receive Offload (LRO) System, kann jedoch an einer größeren Bandbreite von Transport-Layer-Protokollen angewendet werden. GRO-Support wurde auch mehreren Netzwerkgerät-Treibern hinzugefügt, darunter auch dem igb-Treiber für Intel® Gigabit Ethernet Adapter und dem ixgbe-Treiber für Intel 10 Gigabit PCI Express Netzwerkgeräte.
Das Netfilter-Framework (der Teil des Kernel, der für das Filtern von Netzwerkpaketen verantwortlich ist) wurde mit hinzugefügtem Support für Differentiated Services Code Point (DSCP) Werte aktualisiert.
Das bind (Berkeley Internet Name Domain) Paket liefert eine Implementierung des DNS (Domain Name System) Protokolls. In der Vergangenheit bot "bind" keinen Mechanismus mittels dessen auf einfache Weise zwischen Anfragen mit authoritativer bzw. nicht-authoritativer Antwort unterschieden werden konnte. In der Folge konnte es dazu kommen, dass ein inkorrekt konfigurierter Server auf Anfragen antwortete, die eigentlich hätten abgewiesen werden müssen. Mit diesem Update wird "bind" aktualisiert und bietet die neue Option allow-query-cache, die den Zugriff auf nicht-authoritative Daten auf einem Server steuert (zum Beispiel: gecachte rekursive Ergebnisse und "root zone"-Treffer). (BZ#483708)

4. Updates zu Dateisystemen

Im 5.4 Update wurden mehrere bedeutende Hinzufügungen zum Support von Dateisystemen vorgenommen. Das basale Red Hat Enterprise Linux enthält jetzt die Filesystem in Userspace (FUSE)-Kernelmodule und User-Space-Dienstprogramme, so dass Nutzer ihre eigenen FUSE-Dateisysteme auf einem nicht modifizierten Red Hat Enterprise Linux Kernel (BZ#457975) installieren und laufen lassen können. Support für das XFS-Dateisystem wurde dem Kernel als Technologievorschau ebenfalls hinzugefügt (BZ#470845). Das FIEMAP input/output control (ioctl) Interface wurde implementiert, wodurch das Mappen physischer Datei-Layout auf effiziente Weise erfolgen kann. Das FIEMAP ioctl kann von Anwendungen zur Überprüfung der Fragmentierung einer bestimmten Datei oder aber zur Erstellung der optimierten Kopie einer schwach zugeordneten Datei verwendet werden (BZ#296951).
Desweiteren wurde das Common Internet File System (CIFS) im Kernel (BZ#465143) aktualisiert. Das ext4-Dateisystem (als Technologievorschau in Red Hat Enterprise Linux enthalten) wurde ebenfalls aktualisiert (BZ#485315).
In Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurde die Verwendung des Global File System 2 (GFS2) als "single server"-Dateisystem verworfen (d.h. nicht in einer geclusterten Umgebung). Benutzern von GFS2, die kein "High-Availability"-Clustering benötigen, wird geraten zu anderen Dateisystemen wie ext3 oder xfs zu migrieren. Das xfs-Dateisystem richtet sich insbesondere an sehr große Dateisysteme (16 TB und darüber). Für bestehende Nutzer steht auch weiterhin Support zur Verfügung.
Die erforderliche Semantik zeigt, dass ein stat, write, stat endender Prozess eine andere mtime ("time of last modification", also Zeitpunkt der letzten Änderung) an der Datei in den Ergebnissen des zweiten stat-Aufrufs verglichen mit mtime in den Ergebnissen des ersten stat-Aufrufs sehen sollte. Dateizeiten (sog. "File Times") in NFS werden ausschließlich vom Server gewartet, so dass die Datei mtime nicht eher aktualisert wird, als dass die Daten via WRITE NFS-Protokolloperation an den Server übertragen wurden. Das einfache Kopieren von Daten ins Seiten-Cache ("pagecache" reicht nicht aus, um mtime zu aktualisieren. Dies ist eine Stelle, an der sich NFS von lokalen Dateisystemen unterscheidet. Daher kann ein NFS-Dateisystem, an dem eine hohe Auslastung an Schreibvorgängen existiert eine hohe Latenz bei stat-Aufrufen besitzen.(BZ#469848)
Die Technologievorschau des ext4-Dateisystem wurde mit aktualisierten Userspace-Tools aufgefrischt. Ext4 ist eine schrittweise Verbesserung des ext3-Dateisystems, das von Red Hat und der Linux-Community entwickelt wurde.

Anmerkung

In früheren Versionen von Red Hat Enterprise Linux, die die ext4 Technologievorschau nutzten, waren ext4-Dateisysteme ext4dev benannt. Mit diesem Update sind ext4-Dateisysteme jetzt als ext4 gekennzeichnet.
samba3x und ctdb werden als Technologievorschau auf der x86_64 Plattform bereitgestellt. Das Samba3x Paket liefert Samba 3.3 und ctdb liefert ein geclustertes TDB-Backend. Das Ausführen von samba3x und ctdb an einem Satz von Cluster Nodes mit GFS-Dateisystem gestattet den Export eines geclusterten CIFS-Dateisystems. Diese Komponenten werden in einem alternativen Child-Channel (Subkanal) bereitgestellt, da es zu einem mit aus dem samba-Paket in Client- und Server-Gruppen installierten Dateien kommt.

5. Desktop-Updates

5.1. "Advanced Linux Sound"-Architektur

In Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurde die "Advanced Linux Sound"-Architektur (ALSA) aktualisiert — sie liefert verbesserten Support für High Definiton Audio (HDA).

5.2. Graphik-Treiber

Der ati-Treiber für ATI-Videogeräte wurde aktualisiert.
Die i810- und intel-Treiber für Intel integrierte Anzeigegeräte wurden aktualisiert.
Der mga-Treiber für Matrox-Videogeräte wurde aktualisiert.
Der nv-Treiber für nVidia-Videogeräte wurde aktualisiert.

5.3. Laptop-Support

In der Vergangenheit wurde beim An- und Abdocken einiger Laptops an integrierte CD/DVD-Laufwerke enthaltende Docking-Stationen das Laufwerk nicht mehr erkannt. Um auf das Laufwerk zugreifen zu können, war ein Neustart des Systems notwendig. Mit diesem Update wurden ACPI-Docking-Treiber im Kernel aktualisiert, wodurch dies Problem behoben wurde. (BZ#485181).

6. Tools Updates

  • SystemTap wird jetzt vollständig unterstützt und wurde zur aktuellsten Upstream-Version neu angepasst. Dieses Update bietet ein verbessertesUser-Space Probing durch Shared-Libraries, experimentelles DWARF-Unwindingsowie eine neue <sys/sdt.h> Header-Datei, die dtrace-kompatible Marker liefert.
    Diese Anpassung verbessert auch den Support für debuginfo-less Operationen. Typumwandlung (durch den @cast-Operator) wird jetzt unterstützt, ebenso Kernel Tracepoint-Probing. Mehrere 'kprobe.*'-Fehler, die debuginfo-less-Vorgänge behinderten, sind nun behoben.
    SystemTap bietet auch mehrere Dokumentationsverbesserungen. Ein neues '3stap'-Feature bietet Nutzern hilfreiche man-Seiten zu den meisten SystemTap-Testern und Funktionen. Das systemtap-testsuite-Paket liefert auch eine größere Bibliothek an Beispielskripten.
    Weitere Informationen zu SystemTap finden Sie im SystemTap-Abschnitt Paket-Updates Kapitel der Technischen Anmerkungen.
  • Systemtap-Tracepoints sind in wichtigen Abschnitten des Kernels platziert, so dass Systemadministratoren die Performance von Code überprüfen und Fehler beheben können. In Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurden den folgenden Abschnitten des Kernel-Subsystems Tracepoints als Technologievorschau hinzugefügt:
  • Die Gnu Compiler Collection Version 4.4 (GCC4.4) ist jetzt in dieser Release als Technologievorschau enthalten. Diese Collection von Kompilierern enthält C, C++ und Fortran-Kompilierer sowie Support-Bibliotheken.
  • glibc new MALLOC behaviour:Die upstream glibc wurde vor kurzem verändert, um höhere Skalierbarkeit über zahlreiche Sockets und Cores hinweg zu ermöglichen. Dies erfolgt durch Zuweisen eigener Speicher-Pools an Threads und der Vermeidung von Sperren in einigen Situationen. Die Menge zusätzlichen Speichers, die für Speicher-Pools verwendet wird (falls überhaupt welcher) mittels der Umgebungsvariablen MALLOC_ARENA_TEST und MALLOC_ARENA_MAX gesteuert.
    MALLOC_ARENA_TEST legt fest, dass ein Test für eine Anzahl von Cores durchgeführt wird, wenn die Anzahl von Speicher-Pools diesen Wert erreicht. MALLOC_ARENA_MAX legt die maximale Anzahl verwendeter Speicher-Pools fest, unabhängig von der Anzahl von Cores.
    In der glibc in der RHEL 5.4 Release ist diese Funktionalität als Technologievorschau des Upstream malloc integriert. Um per-Thread Speicher-Pools zu ermöglichen, muss die Umgebungsvariable MALLOC_PER_THREAD in der Umgebung eingestellt sein. Diese Umgebungsvariable wird überflüssig, wenn dieses neue malloc-Verhalten in zukünftigen Releases Standard wird. Nutzer, die die Erfahrung einer Konkurrenzsituation im Hinblick auf malloc-Ressourcen machen, können versuchen, diese Option zu aktivieren.

7. Architekturspezifischer Support

7.1. i386

  • In einer virtuellen Umgebung kann die Zeitmessung ("Timekeeping") für Red Hat Enterprise Linux 64-Bit Kernels problematisch sein, da die Zeit mittels der Zählung von Timer-Unterbrechungen gemessen wird. De- und Re-scheduling der virtuellen Maschine kann zu einer Verzögerung dieser Unterbreuchungen führen, wodurch es zu einer Diskrepanz bei der Zeitmessung kommt. Diese Kernel-Release rekonfiguriert den Zeitmessungsalgorithmus, damit dieser Zeit basierend auf einem Zeitverlaufs-Counter misst. (Bugzilla #463573)
  • Es wurde festgestellt, dass bei Überschreitung der Stack-Gesamtgröße von ~4GB bei 64-Bit Thread-Anwendungen maßgeblich langsamer in pthread_create() wurden. Ursache hierfür ist, dass glibc MAP_32BIT zur Zuordnung dieser Stacks verwendet. Da die Verwendung von MAP_32BIT eine Implementierung von Altdaten ist, fügt dieses Update dem Kernel ein neues Flag (MAP_STACK mmap) hinzu, um Einschränkungen bei 64-Bit Anwendungen zu vermeiden. (Bugzilla #459321)
  • Das Update beinhaltet ein Feature, das es TSCs erleichtert in deep-C Stati zu laufen. Dieses NONSTOP_TSC funktioniert in Verbindung mit CONSTANT_TSC. CONSTANT_TSC zeigt an, dass TSC auf konstanter Frequenz läuft, unabhängig von P/T-Stati, und NONSTOP_TSC zeigt an, dass TSC nicht in deep C-Stati stoppt. (Bugzilla #474091)
  • Dieses Update enthält einen Patch zur Einschließung von asm-x86_64-Headern in kernel-devel Paketen auf oder für i386, i486, i586 and i686 erstellten Architekturen. (Bugzilla #491775)
  • Dieses Update beinhaltet eine Fehlerbehebung, um sicherzustellen, dass das Festlegen von memmap=X$Y als Boot-Parameter bei i386-Architekturen eine neue BIOS-Map erbringt. (Bugzilla #464500)
  • Dieses Update enthält ein Patch zur Korrektur eines Problems mit dem Non-Maskable Interrupt (NMI), das in früheren Kernel-Releases auftrat. Das Problem schien verschiedene Intel-Prozessoren zu betreffen und führte dazu, dass das System den NMI-Watchdog als 'stuck' (d.h. hängengeblieben) meldete. Neue Parameter im NMI-Code korrigieren dieses Problem. (Bugzilla #500892)
  • Diese Release führt PCI-Domain-Support für HP xw9400 und xw9300 Systeme wieder ein. (Bugzilla #474891)
  • Die Funktionalität wurde korrigiert, um Modul powernow-k8 Parameters an /sys/modules zu exportieren. Diese Information wurde in der Vergangenheit nicht exportiert.(Bugzilla #492010)

7.2. x86_64

  • Ein Optimierungsfehler wurde in linux-2.6-misc-utrace-update.patch gefunden. Bei der Ausführung von 32-bit Prozessen auf einer 64-bit Maschine gaben Systeme ENOSYS bei fehlenden (außerhalb des Tabellenbereichs) Systemaufrufen nicht wieder. Diese Kernel-Release enthält einen Patch zur Korrektur hiervon. (Bugzilla #481682)
  • Einige Cluster-Systeme führten den Boot mit einer instabilen Zeitquelle durch. Es wurde festgestellt, dass dies Fall war, weil der Kernel-Code nicht auf einen freien Performance-Zähler prüfte (PERFCTR), wenn die TSC (Time Stamp Clock) während des Boot-Vorgangs kalibriert wurde. Dies führte bei einem kleinen Prozentsatz der Fälle dazu, dass das System auf einen PERFCTR Standard gesetzt wurde und unzuverlässige Kalibrierungen lieferte.
    Ein Fix wurde implementiert um sicherzustellen, dass diese behoben wurde, indem das System auf einen freien PERFCTR prüft. (Bugzilla #467782). Dadurch können aber nicht alle Eventualitäten behoben werden, da es möglich ist, dass alle PERFCTRs besetzt sind, wenn sie für die TSC-Kalibrierung benötigt werden. Ein weiterer Patch wurde mit eingeschlossen, um in diesem unwahrscheinlichen Fall (weniger als 1% der Fälle) eine Kernel-Panic zu initiieren. (Bugzilla #472523).

7.3. PPC

  • Diese Kernel-Release enthält diverse Patches zur Aktualisierung des spufs ("Synergistic Processing Units"-Dateisystem) für Cell-Prozessoren. (Bugzilla #475620)
  • Es wurde ein Problem gefunden, bei dem /proc/cpuinfo logische PVR Power7 Prozessor-Architektur als "unknown" (d.h. unbekannt) auflisten würde, wenn show_cpuinfo() ausgeführt wurde. Dieses Update enthält einen Patch mit dem show_cpuinfo() Power7 Architekturen als Power6 identifiziert werden. (Bugzilla #486649)
  • Dieses Update enthält mehrere Patches, die zur Hinzufügung/Verbesserung von MSI-X (Message Signaled Interrupts) Support an System P Prozessoren verwendenden Maschinen erforderlich sind. (Bugzilla #492580)
  • Ein Patch wurde dieser Release hinzugefügt, um die Funktionalität der ehemals problematischen "Power"-Schaltfläche an Cell Blades Maschinen zu aktivieren. (Bugzilla #475658)

7.4. s390

Red Hat Enterprise Linux präsentiert eine breit gefächerte Palette neuer Features für IBM System z Maschinen, wobei besonders hervorzuheben ist:
  • Unter Verwendung von Named Saved Segments (NSS), macht der z/VM-Hypervisior Betriebssystem-Code in geteilten Speicherseiten für z/VM virtuellen Gastmaschinen verfügbar. Mit diesem Update können mehrere Red Hat Enterprise Linux Gastbetriebssysteme auf z/VM von NSS aus booten und von einer einzigen Kopie des Linux Kernels im Speicher betrieben werden. (BZ#474646)
  • Gerätetreiber-Support für die neuen IBM System z PCI Kryptographie-Beschleuniger wurde diesem Update hinzugefügt, wobei dieselben Interfaces im Einsatz sind, wie in früheren Versionen. (BZ#488496)
  • Red Hat Enterprise Linux 5.4 bietet Support für Prozessor-Degradierung, wodurch unter bestimmten Umständen die Prozessorgeschwindigkeit gesenkt werden kann (d.h. Systemüberhitzung). (BZ#474664) Dieses neue Feature gestattet Automationssoftware die Beobachtung des Maschinenstatus und die Reaktion basierend auf festgelegten Richtlinien.

    Anmerkung

    Prozessor-Degradierung wird auf z990, z890 und späteren Systemen unterstützt und wird durch SCLP System Service Event Type 4 Event Qualifier 3 überwacht. STSI meldet die neue Prozessorkapazität in der Datei: /sys/devices/system/cpu/cpuN/capability.
  • Control Program Identification (CPI) deskriptive Daten werden zur Identifikation individueller Systeme auf der Hardware Management Console (HMC) verwendet. Mit diesem Update können CPI-Daten jetzt mit einer Red Hat Enterprise Linux Instanz assoziiert werden. (BZ#475820)
    Weitere Informationen zu CPI sind unter Device Drivers, Features, and Commands document verfügbar
  • Fibre Channel Protocol (FCP) Performance-Daten können jetzt an Red Hat Enterprise Linux Instanzen auf der IBM System z Plattform gemessen werden. (BZ#475334) Zu den gesammelten Metriken gehören:
    • Performance-relevante Daten zu Stack-Komponenten wie Linux-Geräten, Small Computer System Interface (SCSI) Logical Unit Numbers (LUNs) und Host Bus Adapter (HBA) Storage-Controller-Information.
    • Per Stack-Komponente: Aktuelle Werte relevanter Messungen wie Durchsatz, Gebrauch und andere anwendbare Messungen.
    • Statistische Anhäufungen (Minimum, Maximum, Durchschnitte und Histogramm) von mit I/O-Anfragen assoziierten Daten, einschließlich Größe, Latenz pro Komponente und Gesamtsummen.
  • Dem Kernel wurde Support für EMC Symmetrix Control I/O hinzugefügt. Durch dieses Update können EMC Symmetrix Speicher-Arrays mit Red Hat Enterprise Linux auf der IBM System z Plattform gemanagt werden. (BZ#461288)
  • Ein neues Feature wurde im Kernel implementiert, um einen Initial Program Load (IPL) auf einer Red Hat Enterprise Linux Virtual Machine sofort nach einer Kernel-Panic und Dump durchzuführen. (BZ#474688)
  • Die Konfigurationstopologie-Ausstattung unterstützende Hardware gibt die System-CPU-Topologieinformationen an den Planer ("Scheduler"), wodurch Lastenausgleichentscheidungen getroffen werden können. Bei Maschinen, an denen I/O-Interrupts ungleichmäßig distribuiert sind, werden gemeinsam gruppierte CPUs die mehr I/O-Interrupts als andere erhalten dazu neigen eine höhere Durchschnittsauslastung zu haben, wodurch es in einigen Fällen zu Performance-Problemen kommt.
    Support für CPU-Topologie war in der Vergangenheit standardmäßig aktiviert. Mit diesem Update ist Support für CPU-Topologie standardmäßig deaktiviert und der Kernel-Parameter "topology=on" wurde hinzugefügt, damit dieses Feature aktiviert werden kann. (BZ#475797)
  • Mittels IPL-Befehl können jetzt neue Kernel-Optionen hinzugefügt werden, ohne dass der Inhalt der CMS-Parmfile verändert werden muss, so dass das temporäre Überschreiben von bereits durch die parmfile bereitgestellten Kernel-Optionen möglich ist. Die gesamte Boot-Befehlszeile kann durch den VM Parameter-String ersetzt werden, wodurch Kernel-Optionen von der parmfile umgangen werden. Desweiteren können Kunden neue Linux Named Saved Systems (NSS) an der CP/CMS-Befehlszeile erstellen. (BZ#475530)
  • Der qeth-Treiber wurde mit HiperSockets Layer3 Support für IPv6 aktualisiert. (BZ#475572) Weitere Informationen zu diesem Feature finden Sie im Kapitel "qeth device driver for OSA-Express (QDIO) and HiperSockets" im IBM "Device Drivers, Features, and Commands" Buch unter: http://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/october2005_documentation.html
  • Beginnend mit z9 HiperSocket gibt Firmware den Version-String in einem anderen Format wieder. Diese Änderung führte dazu, dass mcl_level Informationen in der qeth-Statusnachricht fehlten, die während der Online-Einstellung des Geräts herausgegeben wurde. Der aktualisierte qeth-Treiber liest die neue Version von String-Format jetzt ordnungsgemäß von HiperSockets, so dass eine Standardisierung des Ausgabenformats möglich ist. (BZ#479881)
  • In Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurde das s390utils-Paketzu Version 1.8.1 angepasst. Eine vollständige Liste von Features, die diese Anpassung liefert, finden Sie im "Package Updates"-Abschnitt der Technischen Anmerkungen. (BZ#477189)
  • Im Kernel wurde ein sysfs-Interface implementiert, um Aktionen zu assoziieren um Trigger abzuschalten. Weitere Informationen zu diesem Feature finden Sie im "Shutdown actions"-Kapitel in IBMs "Device Drivers, Features, and Commands"-Buch unter: http://www.ibm.com/developerworks/linux/linux390/development_documentation.html

8.1. Allgemeiner Kernel Feature Support

  • In der Vergangenheit war Support für Raw-Devices im Upstream-Kernel verworfen worden. Dieser Support wurde dem Kernel nun jedoch wieder hinzugefügt. In Folge wurde auch in Red Hat Enterprise Linux 5.4 Support für Raw-Devices wieder verfügbar. Desweiteren wurden die initscripts-Pakete aktualisiert, wodurch die zuvor fallengelassene Funktionalität von Raw-Devices hinzugefügt wurde. (BZ#472891)
  • KVM guest-smp tlb Flushing ohne mmu-notifiers könnte den Speicher korrumpieren, da KVM der Kernel-Freelist möglicherweise Seiten hinzufügt, während eine andere vcpu dort noch Schreibvorgänge durch den Guest-Modus tätigt. Dieses Update fügt dem Kernel mmu-notifier-Support hinzu und korrigiert außerdem einen aus einem früheren Patch bekannten Fehler, bei dem aus bestehenden Treibern ein mm_struct wuchs und ein Fehlschlagen der kABI-Überprüfung erzeugte. Dieser Fehler wurde durch Verwendung eines Index behoben, der in einem unbenutzen Padding Hole untergebracht ist, um die Erweiterung der Strukturgröße zu vermeiden.(Bugzilla #485718)
  • Pointer und "signed arithmetic overflow"-Wrapping waren zuvor nicht im Linux-Kernel definiert. Dies konnte bei GCC (GNU C Compiler) zur Annahme führen, dass kein Wrapping stattfindet sowie dem Optimierungsversuch der Arithmetik, die der Kernel für das Overflow-Testing benötigt. Dieses Update fügt der GCC CFLAGS die -fwrapv-Variable hinzu, um das Wrapping-Verhalten zu definieren. (Bugzilla #491266)
  • Kürzlich wurde durch TPC-C (Transaction Processing Council) Benchmarking ein Problem im Hinblick auf Konkurrenzverhalten zwischen Prozessen beobachtet, die in High-End-Systemen um Speicherplatz konkurrieren. Dieses Update enthält fast-gup-Patches, die direktes IO verwenden und eine signifikante Verbesserung der Performance (bis zu 9-10%) liefern. Dieses Update wurde gründlich getestet und wird im 5.4 Kernel zur Verbesserung der Skalierbarkeit verwendet. Weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel. (Bugzilla #474913)
  • Ein neuer, abstimmbarer Parameter wurde diesem Kernel hinzugefügt, so dass Systemadministratoren die maximale Anzahl modifizierter Seiten ändern können. kupdate schreibt per Iteration jedes Mal wenn es läuft. Dieses neue, abstimmbare /proc/sys/vm/max_writeback_pages ist standardmäßig 1024 oder 4MB so dass von jeder Iteration von kupdate maximal 1024 Seiten ausgeschrieben werden. (Bugzilla #479079).
  • Eine neue Option (CONFIG_TASK_IO_ACCOUNTING=y) wurde Kernel hinzugefügt, um bei der der Überwachung von IO-Statistiken pro Prozess zu helfen. Dies ist von Nutzen bei der Fehlerbehebung in einer Produktionsumgebung. (Bugzilla #461636)
  • In früheren Kernels verschlechterten Back-up Vorgänge Antwortverhalten des DB2-Servers. Ursache hierfür war, dass /proc/sys/vm/dirty_ratio Prozesse daran hinderte in den Seiten-Cache Speicher zu schreiben, wenn mehr als die Hälfte des nicht gemappten Seiten-Cache Speichers "dirty" war (selbst wenn dirty_ratio auf 100% eingestellt war). Eine in diesem Kernel-Update vorgenommene Änderungen verhindert dieses Verhalten. Jetzt beschränkt, wenn dirty_ratio auf 100% eingestellt ist, das System Schreibvorgänge in den Seiten-Cache Speicher nicht mehr. (Bugzilla #295291)
  • Die rd_blocksize-Option des ramdisk-Treibers des vorherigen Kernels führte zur Korrumpierung von Daten, wenn große ramdisks unter einer vernünftigen Systemlast verwendet wurden. Dieses Update entfernt die unnötige Option und behebt das Problem der Korrumpierung von Daten. (Bugzilla #480663)
  • Die getrusage-Funktion wird zur Untersuchung des Ressourcenverbrauchs eines Prozesses verwendet. Sie ist hilfreich bei der Problemdiagnose und beim Sammeln von Daten zur Ressourcenverwendung. In Fällen, in denen ein durch getrusage abgefragter Prozess untergeordnete Prozess-Threads hervorbrachte, waren die Ergebnisse jedoch inkorrekt, da getrusage nur den übergeordneten Prozess untersuchte, nicht aber dessen untergeordnete Prozesse abfragte. Dieses Update implementiert rusadge_thread, um akkurate Ergebnisse zum Resourcenverbrauch in diesen Fällen zu ermöglichen. (Bugzilla #451063)
  • Der Header /usr/include/linux/futex.h behinderte in der Vergangenheit das Kompilieren von C-Quellcode-Dateien, was zu einem Fehler führte. Dieses Update enthält einen Patch der problematische "Kernel only"-Definitionen korrigiert und den Kompilierfehler behebt. (Bugzilla #475790)
  • In vorherigen Kernels wurde die Kernelversion bei Panic- oder Oops-Ausgabemeldungen identifiziert. Dieses Update fügt den Panic- und Oops-Ausgaben Informationen zur Kernelversion hinzu. (Bugzilla #484403)
  • Während der Release 2.6.18 war der Kernel so konfiguriert, dass er kernel-headers für das glibc-Paket bereitstellte. Dieser Prozess führte dazu, dass verschiedene Dateien nicht ordnungsgemäß für den Einschluss gekennzeichnet wurden. Die serial_reg.h-Datei wurde inkorrekt gekennzeichnet und nicht im kernel_headers-rpm mit eingeschlossen. Dies wiederum führte zu Problemen beim Build anderer rpms. Dieses Update fügt die serial_reg.h-Datei hinzu und behebt das Problem. (Bugzilla #463538)
  • Unter bestimmten Umständen lieferte upcrund, der Prozess-Manager im HP Unified Parallel C (UPC) Produkt ein ESRCH-Ergebnis und schlug beim Aufruf von setpgid() für einen durch einen Sub-Thread verzweigten, untergeordneten Prozess fehl. Dieses Update enthält einen Patch, der dieses Problem behebt. (Bugzilla #472433)
  • Es wurde Funktinalität zu sysrq-t hinzugefügt, um "Backtrace"-Information zu laufenden Prozessen anzuzeigen. Dies hilft bei der Fehlerbehebung in hängengebliebenen Systemen. (Bugzilla #456588)

8.1.1. Fehlerbehebung

In Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurde die Fehlerbehebung am Kernel durch hinzugefügte Features zur Generierung von Core-Dumps verbessert. Core-Dumps ("Memory-Snapshots", d.h. Speicherschnappschüsse) sind bei der Fehlerbehebung bei System- und Kernel-Abstürzen von Nutzen. Mit diesem Update ist es jetzt möglich, einen Core-Dump an hugepages verwendenden Systemen durchzuführen.(BZ#470411) Desweiteren können Kernel-Panic Nachrichten jetzt aus einer Core-Dump-Datei (vmcore) mittels makedumpfile-Befehl extrahiert werden. (BZ#485308)

8.1.2. Sicherheit

  • Dieses Update die maximale Länge des Kernel-Schlüsselfelds von dem arbiträren 32 Zeichen Satz in früheren Kernels zu 255 Zeichen. (Bugzilla #475145)
  • Dieses Kernel update geht Sicherheitsbedenken an, die daraus entstehen, dass nicht-root Geräte-Nodes an mittels NFSD (Network File System daemon) exportierten Dateisystemen erstellen können. Dieses Update gibt Benutzern mit FSUID 0 in der Dateisystem-Maske CAP_MKNOD und CAP_LINUX_IMMUTABLE) Fähigkeiten zurück. (Bugzilla #497272 and Bugzilla #499076)
  • In Beibehaltung der Zertifizierungsvoraussetzung der "Federal Information Processing Standardization 140" (FIPS140) enthält dieses Update:

8.2. Allgemeiner Plattform-Support

Throttling State (T-State) Benachrichtigungs-Support wurde der Advanced Configuration und Power Interface (ACPI) Implementierung im Kernel hinzugefügt. Das Hinzufügen der T-State Benachrichtigung verbessert die Verwendung von Intel® Intelligent Power Node Manager Technologie für das Power-Management in Datenzentren.(BZ#487567).

8.3. Treiber-Updates

8.3.1. Open Fabrics Enterprise Distribution (OFED) Treiber

Bei der OpenFabrics Alliance Enterprise Distribution (OFED) handelt es sich um eine Collection von Infiniband und iWARP Hardware diagnostischen Dienstprogrammen, den Infiniband Fabric Management Daemon, Infiniband/iWARP Kernel-Modul-Lader sowie Bibliotheken und Entwicklungspaketen für das Schreiben von Remote Direct Memory Access (RDMA) Technologie verwendenden Anwendungen. Red Hat Enterprise Linux verwendet das FED Software-Stack als sein komplettes Stack für Infiniband/iWARP/RDMA Hardware-Support.
In Red Hat Enterprise Linux 5.4 wurden folgende Teile von OFED zur Upstream-Version 1.4.1-rc3 aktualisiert
Desweiteren wurden folgende OFED-Treiber zur Upstream-Version 1.4.1-rc3 aktualisiert:

Anmerkung

Red Hat verfolgt die Upstream OFED Code-Basis genau, um die höchstmögliches Enablement für diese sich noch entwickelnde Technologie bereitzustellen. Red Hat kann aus diesem Grund nur API/ABI-Kompatibilität über kleinere Releases wahren und zwar in dem Rahmen, in dem dies auch das Upstream Projekt tut. Es handelt sich hierbei um eine Ausnahme gegenüber der regulären Vorgehensweise bei der Entwicklung von Red Hat Enterprise Linux.

8.3.2. Allgemeine Treiber-Updates

  • Der i5400-Treiber für Intel 5400 Klassen Memory Controller wurde mit zusätzlichem Support für Error Detection And Correction (EDAC) aktualisiert. (BZ#462895)
  • Der i2c-Treiber für das iic-bus Interface wurde aktualisiert, wodurch nun Support für die AMD SB800 Produktfamilie besteht.
  • Der i2c-piix4-Treiber wurde mit Support für das Broadcom HT1100 Chipset aktualisiert. (BZ#474240)
  • Der hpilo-Treiber wurde aktualisiert.(BZ#488964).
  • Der dm9601 für Davicom Ethernet Adaptoren wurde aktualisiert.

8.3.3. Netzwerk-Treiber-Updates

  • Der Bonding-Treiber wurde zur neuesten Upstream-Version aktualisiert. Dieses Update jedoch hat symbol/ipv6 Modulabhängigkeiten eingeführt. Wenn daher IPv6 zuvor deaktiviert wurde (durch Einfügen der install ipv6 /bin/false-Zeile in der /etc/modprobe.conf-Datei) so führt ein Upgrade zum Bonding-Treiber in 5.4 dazu, dass das Laden des Bonding-Kernel-Moduls fehlschlägt. Die install ipv6 /bin/false-Zeile muss durch install ipv6 "disable=1 ersetzt werden, wenn das Modul ordnungsgemäß laden soll.
  • Die Treiber im Kernel für Intel® I/O Acceleration Technology (Intel® I/OAT) wurden zu Version 2.6.24 aktualisiert.(BZ#436048).
  • Der igb-Treiber für Intel® Gigabit Ethernet Adapters wurde zu Version 1.3.16-k2 aktualisiert. Dieses Update ermöglicht auch GRO-Support für den igb-Treiber. (BZ#484102, BZ#474881, BZ#499347).
  • Der igbvf-Treiber wurde aktualisiert und bietet nun Virtual Function Support für Intel 82576 Gigabit Ethernet Controller. (BZ#480524)
  • Der ixgbe-Treiber für Intel 10 Gigabit PBetaCI Express Netzwerkgeräte wurde zu Version 2.0.8-k2 aktualisiert. Dieses Update ermöglicht außerdem auch GRO-Support für den ixgbe-Treiber. (BZ#472547, BZ#499347).
  • Der bnx2-Treiber für Broadcom NetXtreme II Netzwerkgeräte wurde zu Version 1.9.3 aktualisiert (BZ#475567 BZ#476897 BZ#489519)
  • Der tg3-Treiber für Broadcom Tigon3 Ethernet-Geräte wurde zu Version 3.96 aktualisiert. (BZ#481715, BZ#469772). Dieses Treiber-Update liefert außerdem Support für 5785F und 50610M Geräte. (BZ#506205)
  • Der cnic-Treiber wurde hinzugefügt, wodurch Internet Small Computer System Interface (iSCSI) Support für bnx2-Netzwerkgeräte bereitgestellt wird. (BZ#441979).
  • Der bnx2x-Treiber für Broadcom Everest Netzwerkgeräte wurde zu Version 1.48.105 aktualisiert.(BZ#475481).
  • Der bnx2i-Treiber wurde hinzugefügt, wodurch iSCSI Support für bnx2x-Netzwerkgeräte geliefert wird. (BZ#441979).
  • Der cxgb3-Treiber für die Chelsio T3 Familie an Netzwerkgeräten wurde aktualisiert, wodurch iSCSI TCP Offload Engines (TOE) und Generic Receive Offload (GRO) Support geliefert wird. (BZ#439518, BZ#499347)
  • Der forcedeth-Ethernet-Treiber für NVIDIA nForce Geräte wurde zu Version 0.62 aktualisiert. (BZ#479740).
  • Der sky2-Treiber für das Marvell Yukon 2 Chipset verwendende Ethernet-Controller wurde aktualisiert. (BZ#484712).
  • Der enic-Treiber für Cisco 10G Ethernet-Geräte wurde zu Version 1.0.0.933 aktualisiert. (BZ#484824)
  • Der e1000e-Treiber für Intel PRO/1000 Ethernet-Geräte wurde zu Upstream-Version 1.0.2-k2 aktualisiert. (BZ#480241)
  • Der be2net-Treiber für Emulex Tiger Shark konvergierte Netzwerk-Adapter wurde als Technologievorschau hinzugefügt.

8.3.4. Storage-Treiber Updates

  • Der bnx2-Treiber unterstützt jetzt iSCSI. Der bnx2i-Treiber greift über das cnic-Modul auf den bnx2-Treiber zu, um iSCSI Offload-Support zu liefern. Um bnx2i zu managen wird das iscsi-initiator-utils-Paket verwendet. Anleitungen zur bnx2i-Konfiguration finden Sie unter section 5.1.2 der /usr/share/docs/iscsi-initiator-utils-<version>/README-Datei. (BZ#441979 and BZ#441979)
    Beachten Sie, dass die in dieser Version enthaltene bnx2i-Version IPv6 nicht unterstützt.
  • Der md-Treiber wurde aktualisiert, um Support für bitmap merging zu liefern. Dieses Feature eliminiert die Notwendigkeit von "full resync" bei der Datenreplikation. (BZ#481226)
  • Die scsi-Ebene dieser Release bietet die folgenden Updates:
    • Der scsi-Treiber enthält jetzt das Upstream scsi_dh_alua-Modul. Dies fügt mit dieser Release expliziten asymmetric logical unit access (ALUA) Support hinzu. Um bei der Verwendung von dm-multipath vom scsi_dh_alua-Modul Gebrauch zu machen, legen Sie alua als den hardware_handler-Typ in multipah.conf fest. (BZ#482737)
      Beachten Sie, dass für EMC Clariion-Geräte die Verwendung von nur scsi_dh_alua oder dm-emc unterstützt wird. Die Verwendung von sowohl scsi_dh_alua als auch dm-emc wird nicht unterstützt.
    • Die rdac_dev_list-Struktur enthält jetzt md3000 und md3000i-Einträge. Dies gestattet es Nutzern, die Vorteile des iscsi_dh_rdac-Moduls zu nutzen. (BZ#487293)
    • Ein Fehler, der in der Vergangenheit zur Panic von iSCSI iBFT-Installationen während der Disk-Formatierung führte, ist jetzt behoben. (BZ#436791)
    • Ein Fehler im iscsi_r2t_rsp struct, der in einigen Multipath-Umgebungen während iSCSI-Failovern zu Kernel-Panic führte, ist jetzt behoben. (BZ#484455)
  • Der cxgb3-Treiber wurde aktualisiert, um mehrere Upstream-Fixes anzuwenden und Support für iSCSI TOE Geräte zu liefern. (BZ#439518)
    Beachten Sie, dass die in dieser Release enthaltene cxgb3i-Version IPv6 nicht unterstützt.
  • Diese Release enthält den neuen mpt2sas-Treiber. Dieser unterstützt die SAS-2 Familie von Adaptern von LSI Logic. SAS-2 erhöht den maximalen Datentransfer von 3Gb/s auf 6Gb/s.
    Der mpt2sas-Treiber befindet sich im drivers/scsi/mpt2sas-Verzeichnis, während ältere mpt-Treiber sich im drivers/message/fusion-Verzeichnis befinden. (BZ#475665)
  • Der aacraid-Treiber wurde jetzt zu Version 1.1.5-2461 aktualisiert. Dieses Update bietet mehrere Upstream-Fehlerbehebungen für Fehler im Zusammenhang mit "Queued Scans", Controller-Boot"-Problemen und ähnlichem. (BZ#475559)
  • Der aic7xxx-Treiber bietet jetzt eine höhere maximale I/O-Größe. Dies gestattet es unterstützten Geräten (wie SCSI-Bandgeräten) Schreibvorgänge mit größeren Zwischenspeichern durchzuführen.
  • Der cciss-Treiber wurde aktualisiert und bietet jetzt Upstream-Fehlerbehebungen für Fehler im Zusammenhang mit BAR-Discovery des Speichers, rebuild_lun_table und des MSA2012 Scan-Thread. Dieses Update liefert auch mehrere Änderungen bei der Konfiguration von cciss.
  • Der fnic-Treiber wurde zu Version 1.0.0.1039 aktualisiert. Dadurch kommen mehrere Upstream Fehlerbehebungen, Updates von libfc und fcoe-Module zur Anwendung und es wird ein neuer Modulparameter hinzugefügt, der das Fehlerbehebungsprotokoll (sog. "Debug Logging" zur Runtime steuert. (BZ#484438)
  • Der ipr-Treiber unterstützt jetzt MSI-X Interrupts. (BZ#475717)
  • Der lpfc-Treiber wurde zu Version 8.2.0.48 aktualisiert. Dies ermöglicht Hardware-Support für bevorstehende OEM-Programme. Außerdem enthält dieses Update folgende Fehlerbehebungen (neben anderen): (BZ#476738 and BZ#509010)
    • Virtualisierte Fibre-Channel Switches werden jetzt unterstützt.
    • Polling nach Error Attention Interrupts ist jetzt verfügbar.
    • Ein Fehler, der zu Speicherlecks in vport create und delete loop führte, wurde jetzt behoben.
    Mit diesem Update unterstützt der lpfc-Treiber jetzt auch HBAnyware 4.1 und OneConnect UCNA. (BZ#498524)
  • Der MPT fusion-Treiber wurde zu Version 3.04.07rh v2 aktualisiert. Dadurch werden mehrere Fehler behoben, einschließlich: (BZ#475455)
    • Ein MPT fusion-Treiberfehler, der das System vom Booten mit dem PAE-Kernel abhielt, wurde jetzt behoben.
    • Controller sind jetzt auf READY_STATE eingestellt, wenn der Treiber entlädt.
    • Der mptsas-Treiber gibt jetzt TUR (Test Unit Ready) und Report LUN-Befehle heraus, ehe der Transportschicht ein Gerät hinzugefügt wird.
    Desweiteren wurde ein Patch, der bei mptctl_ioctl() zur Hearusgabe zahlreicher - wenn auch harmloser - Kernel-Fehlermeldungen führte, revidiert. Bei dieser Release gibt mptctl_ioctl() diese Kernel-Fehlermeldungen nicht mehr heraus.
  • Der megaraid_sas-Treiber wurde zu Version 4.08-RH1 aktualisiert. Dadurch kommt es unter anderem zu folgenden Upstream-Verbesserungen und Fehlerbehebungen: (BZ#475574)
    • Dieses Update fügt dem Treiber einen Polling-Modus hinzu.
    • Ein Fehler, der die Bandtreiber (Tape Driver) betraf, wurde jetzt behoben. Mit dieser Release ist der pthru Timeout-Wert auf den O/S-Schicht Timeout-Wert für an Bandtreiber gesendete Befehle eingestellt.
  • Der mvsas-Treiber wurde zu Version 0.5.4 aktualisiert. Dadurch kommt es zu mehreren Fehlerbehebungen und Verbesserung von Upstream sowie Support für Marvell RAID Bus-Controllers MV64460, MV64461 und MV64462. (BZ#485126)
  • Der qla2xxx-Treiber wurde zu Version 8.03.00.10.05.04-k aktualisiert und unterstützt jetzt Fibre Channel over Convergence Enhanced Ethernet-Adapter. Diese Release behebt qla2xxx auch mehrere Fehler von Upstream, darunter: (BZ#471900, BZ#480204, BZ#495092 und BZ#495094)
    • Während des OVERRUN-Handlings bei 4GB und 8GB Adaptern entdeckte Diskrepanzen sind jetzt behoben.
    • Alle vports sind jetzt aufmerksam gegenüber asynchronen Ereignissen.
    • Ein Fehler, der mit QLogic 2472-Karte zu Kernel-Panic führte, ist jetzt behoben.
    • Der stop_firmware-Befehl wird nicht mehr erneut ausprobiert, wenn der erste Versuch zu einem Time-out führt.
    • Der Sektor-Maskenwert basiert nicht mehr auf der festgelegten optrom-Größe.
    • Ein Fehler, der zu häufigen Pfadfehlschlägen während I/O an Multipath-Geräten führte, ist jetzt behoben. (BZ#244967)
    • Der Treiber-Quellcode ist jetzt kABI-konform.
    • dcbx-Pointer sind nach Speicherfreigabe jetzt auf NULL eingestellt.
    Zusätzlich zu diesen Updates sind die im qla2xxx-Treiber enthaltenen qla24xx- und qla25xx-Firmwares jetzt zu Version 4.04.09 aktualisiert.
  • Der qla4xxx-Treiber bietet jetzt verbesserte Treiber-Fehlerkorrektur. Dieses Update behebt einen Fehler im Treiber, der die Adapter-Recovery verhinderte, wenn ausstehende Befehle am Host-Adapter entdeckt wurden. (BZ#497478)
  • Diese Release enthält den neuen qlge-Treiber. Dieser fügt Ethernet-Support für QLogic FCoE 10GB Adapter hinzu. (BZ#479288)

9. Technologievorschauen

Technology Preview-Features werden derzeit unter Red Hat Enterprise Linux Abonnement-Diensten nicht unterstützt, funktionieren möglicherweise nicht vollständig und sind im Wesentlichen ungeeignet für die Verwendung in der Produktion. Dennoch sind die Features für höheren Kundenkomfort und zur Verbesserung des Bekanntheitsgrads der Features enthalten.
Die folgenden Technologievorschauen sind in Red Hat Enterprise Linux 5.4 Beta neu oder verbessert. Ausführliche Informationen zu Technologievorschauen in Red Hat Enterprise Linux 5.4 finden Sie im Abschnitt zu Technologievorschauen der Technischen Anmerkungen von 5.4 unter http://www.redhat.com/docs/manuals/enterprise/

A. Änderungsverzeichnis

Versionsgeschichte
Version 0.4Thu Jul 23 2009Don Domingo
Bearbeitung des "Storage Driver Updates"-Abschnitts für SME Tech-Überblick
Version 0.3Thu Jul 02 2009Ryan Lerch
Behebung von Druckfehlern, Hinzufügen Beta-spezifischer, bekannter Probleme.
Version 0.2Wed Jul 01 2009Ryan Lerch
Beta Release Notes.
Version 0.1Tue Apr 21 2009Ryan Lerch
Übertragen relevanter Inhalte von den 5.3 Release Notes.